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Wittlinger, Mark Tobias: Kaiser und Apostelfürst. Das Verhältnis von weltlichem Herrscher und heiligem Petrus in mittelalterlichen Zeugnissen bis zum Wormser Konkordat

Wittlinger, Mark Tobias: Kaiser und Apostelfürst. Das Verhältnis von weltlichem Herrscher und heiligem Petrus in mittelalterlichen Zeugnissen bis zum Wormser Konkordat

Durch sein Martyrium und sein Grab war der heilige Petrus im Mittelalter untrennbar mit der Stadt Rom und der römischen Kirche verbunden. Auf dieser Verbindung basiert bekanntlich ein guter Teil des päpstlichen Selbstverständnisses und Primatsanspruchs. So ist die päpstliche Bezugnahme auf Petrus bis heute präsent und mittlerweile gut erforscht. Weniger bekannt ist die Tatsache, dass auch weltliche Herrscher mit Kontakten nach Rom immer wieder mit Petrus in Verbindung gebracht wurden und der Bezug auf Petrus ein Element ihrer Herrschaftsrepräsentation werden konnte. Petrus und Herrscher tauchen zusammen in zahlreichen Schriften und Bildern auf. In den Texten des Investiturstreits ging die Bezugnahme auf Petrus keineswegs einseitig von den Gregorianern aus, vielmehr reagierte die salische Seite darauf und es wurde eine Kontroverse darüber geführt, auf wessen Seite der heilige Petrus steht. Besonders interessant am Verweis auf Petrus ist, dass er einerseits eine hochrangige biblische Figur und (durch die Petrusbriefe) eine biblische Autorität war, andererseits als gegenwärtig wirksamer Heiliger dargestellt wurde, als möglicher Schlachtenhelfer und als mächtiger Fürsprecher bei Gott, der als Himmelspförtner das Seelenheil eines Menschen erwirken oder verweigern konnte. Dessen Beistand versuchten sich auch die Könige und Kaiser auf verschiedene Weise zu sichern oder es wurde ihnen nahegelegt, genau das zu tun. Auch die Peterskirche in Rom mit dem Grab des Apostels als hochrangiger Symbolort spielt als Ort und Textelement immer wieder eine Rolle.

In meiner Arbeit möchte ich systematisch die Zeugnisse untersuchen, die von der Karolinger- bis zur Salierzeit eine Beziehung zwischen Herrscher und Petrus herstellen. Herangezogen werden Schrift- und Bildquellen. An jedes Zeugnis werden die Fragen gestellt, wie und in welchem Kontext das Verhältnis dargestellt und bewertet wird, wer dafür verantwortlich war, wem etwas vermittelt werden sollte und zu welchem Zweck gerade Petrus beim Herrscher erscheint. Eine übergeordnete Auswertung wird schließlich aufzeigen, welche Elemente immer wiederkehren und wie sie überliefert wurden, welche Gedanken wann neu auftreten und welche nur einmalig artikuliert werden. Darüber hinaus werden die Fragen behandelt, welche Bedeutung jeweils das „Römische“ als Kontext hat, wann und warum Paulus in der Konstellation hinzutritt und ob der Bezug zu Petrus etwas speziell Imperiales ist oder nicht.

 

pouvoir, tradition du Sainte Pierre, querelle d´investiture, Haut Moyen Âge, mentalité

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