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Meiers, Fabienne: Städtische Mobilität und interurbane Verkehrsnetze im Spätmittelalter mit besonderer Betonung des Reitverkehrs in vergleichender Perspektive

Meiers, Fabienne: Städtische Mobilität und interurbane Verkehrsnetze im Spätmittelalter mit besonderer Betonung des Reitverkehrs in vergleichender Perspektive

Die Dissertation widmet sich vordergründig der Untersuchung des Verkehrsträgers „Pferd“ und seiner Einbindung in das Gefüge spätmittelalterlicher Städte im Westen des Heiligen Römischen Reiches. Im Interesse steht dabei der Stellenwert des Pferdes als Mobilitätsgarant für die städtische Obrigkeit und deren Dienstangestellte im Zuge von Gerichtsfahrten, diplomatischer, innen- und außenpolitischer Reisen und als Transportmittel im städtischen Botenwesen, dessen Reichweite und Leistungsvermögen ferner Gegenstand der Abhandlung sind. Das Ziel ist eine grundlagenschaffende Studie zur Erforschung der primären Konstellationen und Mechanismen, die räumliche Mobilität gewährleisteten, sowie der Technik und Dynamik der Nachrichtenübermittlung innerhalb der Städte und auf den städteverbindenden Verkehrsadern.

Als Grundlage dienen die Rechnungsbücher der Stadt Luxemburg, deren nahezu lückenlose Überlieferung den Zeitraum zwischen 1388 und 1500 abdeckt. Dieser Untersuchungszeitraum bildet auch den Rahmen für die quantitative Datenerhebung weiterer Rechnungslisten grenznaher Städte, wie Namur, Mons, Aachen, Trier und Köln. Daneben gehören ausgewählte Dokumente der pragmatischen Schriftlichkeit (Korrespondenzen, Protokollbücher, Gerichtsakten und Verordnungen) sowie Chroniken zum Grundstock der qualitativen Materialerfassung.

Bislang standen die politische, administrative, sprachliche und baugeschichtliche Entwicklung der Stadt Luxemburg und ihr überregionaler wirtschaftlicher Einfluss im 14. und 15. Jahrhundert im Interesse der Forschung. Ebenso wurden die sozialtopografischen Aspekte des Handwerks vor kurzem bearbeitet. Die Behandlung des Reitverkehrs als primärer Zugang zum Mobilitäts- und Kommunikationsverhalten in spätmittelalterlichen Städten fand bisher nur wenig Beachtung in der Mediävistik. In dieser Studie werden in vergleichender Perspektive vorrangig die vielseitigen Einsatzgebiete des Verkehrsmittels „Pferd“, seine Effizienz, Leistungsfähigkeit und Zuverlässigkeit auf Reisen und im Botenwesen sowie seine Haltungsbedingungen im städtischen Umfeld untersucht und eingebunden in den Bereich der Stadt-, Mobilitäts-, Verkehrs- und Kommunikationsgeschichte mit Bezugnahme auf die Erforschung der Mensch-Tier-Beziehungen (Animal Studies) im Bereich der Stadt und ihrer Peripherie. In zweiter Linie befasst sich die Arbeit mit der Untersuchung mobilitäts- und kommunikationsorientierter Strategien, verkehrspolitischer Verordnungen und verkehrslogistischer Steuerungsinstrumente im administrativen und politischen Kontext der Stadt Luxemburg und angrenzender Städte im späten Mittelalter.

 

Moyen Âge tardif/ Bas Moyen Âge, circulation, animales productives, mobilité, Luxembourg

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